Berliner Fassbrause

Berliner Fassbrause der Marke Rixdorfer

Berliner Fassbrause

Region

Berlin, Brandenburg

Berliner Fassbrause - eine regionale Spezialität aus Berlin und Teilen Brandenburgs

Das Regionale Original Fassbrause kommt aus Berlin oder Brandenburg und ist eine reine Limonade, die aus Wasser, natürlichen Frucht- und Kräuterzusätzen sowie Malzextrakt hergestellt wird. Sie enthält, im Gegensatz zu vielen gleichnamigen Getränken die in anderen Teilen Deutschlands vertrieben werden, kein Bier. Berliner kennen die Fassbrause auch unter dem Spitznamen „Sportmolle“.

Die Geschichte der Berliner Fassbrause

Das Bier spielte für die Gesellschaft in Berlin zu Beginn des 20. Jahrhunderts noch eine prägende Rolle. Es war die Zeit, die der Künstler Heinrich Zille so treffend in seinen „Milljöh-Zeichnungen wiedergab. Mehr als 50 Brauereien in der Stadt brauten die berühmte Berliner Weiße, ein anderes Regionales Original aus der Hauptstadt, und versorgten damit breite Schichten der Bevölkerung. In dieser Zeit, kam es wohl auch auf, dass die Berliner das alkoholarme (3-4 Vol.-%) aber säuerliche Weißbier mit Himbeer- oder Waldmeistersirup süßer machten, um es dann auch Kindern einzuschenken.

Der Chemiker Ludwig Scholvien hatte da eine noch bessere Idee. Er braute aus Wasser, Malz sowie Apfel- und Süßholzextrakten ein neues Getränk, das in Geschmack, vor allem aber in der Farbe eine Ähnlichkeit mit Bier aufwies. Gleichzeitig war diese Limonade süß und völlig alkoholfrei. Scholviens Zielgruppe war sein eigener Sohn, dem er eine Freude bereiten wollte mit dem kindgerechten Bierersatz. Dann sprach sich seine Idee aber rum und schon 1908 begann er damit, die Limonade in Fässern herzustellen und zu verkaufen. Die Fassbrause war geboren und löschte fortan den Durst Berliner Kinder und häufig auch deren Eltern.

In den 1960er-Jahren fand das Originalrezept der Dr. Scholvien GmbH & Co. KG Essenzenfabrik dann sogar den Weg nach Amerika, wo es durch die Firma Holladay (Utah) als Apple Beer auf den Markt gebracht wurde. Fun fact am Rande: Die Firma behauptet, dass das Rezept von bayerischen Braumeistern erfunden wurde. Das ist natürlich nicht richtig, aber vielleicht lässt sich die Fassbrause damit besser auf dem amerikanischen Markt vermarkten.

Die Scholvien’sche Essenzenfabrik wurde 1985 von der Wild GmbH & Co. KG übernommen, die dann später von der Radeberger Gruppe aufgekauft wurde. Diese stellt sie heute noch her.

Das Regionale Original Fassbrause wird als Limonade und ohne Bierzusatz übrigens nur in Berlin hergestellt und teilweise noch in Brandenburg, wo sie schon zu DDR-Zeiten auf Himbeerbasis gegoren wurde und deshalb auch „rote Fassbrause“ heißt.

Nicht als Regionales Original gelten dagegen die zahlreichen Produkte, die unter dem Namen Fassbrause seit einigen Jahren von unterschiedlichsten Brauereien bundesweit angeboten werden. Begonnen hatte mit diesem Kopierwahn die Kölner Brauerei Gaffel, die 2009 eine Fassbrause auf den Markt brachte, die aus einem alkoholfreien, kalorienarmen Radler und einer mit natürlichen Ingredienzen verschnittenen Bio-Limonade hergestellt wurde. Sie wird in verschiedenen Geschmacksrichtungen produziert und wurde am Markt so gut aufgenommen, dass zahlreiche Brauereien das Konzept und das Rezept kopierten. Da der Name Fassbrause markenrechtlich nicht geschützt war und heute nicht mehr geschützt werden kann, ist die Verwirrung perfekt. Wir setzen aber natürlich voll auf das Regionale Original aus Berlin, das dort von den Berlinern auch liebevoll „Sportmolle“ genannt wird.

Wo bekomme ich Berliner Fassbrause?

Heutige Produktion und Verfügbarkeit

Das Regionale Original Berliner Fassbrause wird heute noch von drei Herstellern in Berlin produziert. Den größten Marktanteil hat die Marke „Rixdorfer„, die sozusagen in direkter Linie zurückgeht auf die Scholvien’sche Essenzenfabrik. Durch mehrere Verkäufe und damit Besitzerwechsel gehört die Marke heute zur Berliner Kindel Brauerei gehört. Diese wiederum ist Teil der Radeberger Gruppe, die zum Konzern Dr. Oetker gehört. Ist also etwas vielschichtig 😉

Ein anderer großer, Berliner Anbieter von Fassbrause ist die Spreequell Mineralbrunnen GmbH. Sie gehörte früher auch zum Dr. Oetker Konzern, heute jedoch zur hessischen Rhön-Quell Gruppe. Und schließlich gibt es seit 2021 auch noch die Marke Kreuzbär, die eine traditionelle Fassbrause darstellt, allerdings mit zugesetztem Koffein. Sie wird vom gleichnamigen Unternehmen hergestellt und angeboten.

Bezugsquellen

Berliner Fassbrause:
  • Mineralquellen Bad Liebenwerda GmbH, Am Brunnenpark 1-2, 04924 Bad Liebenwerda; www.mineralquellen.de
  • Spreequell Mineralbrunnen GmbH, Bouchéstraße 12, 12435 Berlin; www.spreequell.de
  • Kreuzbär UG, Bergmannstraße 17, 10961 Berlin; www.kreuzbaer.de
  • Brandenburger Quell, A. Dohrn & A. Timm GmbH & Co. KG, Birkholzer Straße 101, 14979 Großbeeren (OT Diedersdorf); www.brandenburgerquell.de
Rote Fassbrause:
  • Klosterbrauerei Neuzelle GmbH, Brauhausplatz 1, 15898 Neuzelle; www.klosterbrauerei.com
  • Getränke Höhne GmbH, Am Schützenplatz 2, 14823 Niemegk; www.getraenke-hoehne.de

Weitere Informationen zur Berliner Fassbrause



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