Gmünder Briegel

Belegte Gmünder Briegel

Gmünder Briegel

Region

Schwäbisch Gmünd, Ostalb

Gmünder Briegel - eine regionale Spezialität aus dem Ostalb-Kreis

Gmünder Briegel ist ein Gebäck mit knuspriger Kruste, gebacken aus Mehl (meist Dinkel), Hefe und Wasser. Bestreut wird der Gmünder Briegel mit Salz und Kümmel. Das regionaltypische Produkt ist auf der Ostalb zuhause, wird jedoch auch außerhalb der Region geschätzt. Eine Ähnlichkeit mit dem Gebäck Schwäbische Seele ist vorhanden. Kenner können beide jedoch sehr leicht unterscheiden.

Die Geschichte des Gmünder Briegels

Im gesamten Ostalbkreis findet man den Briegel, dieses regionaltypische Gebäck aus Mehl, Hefe und Wasser mit seiner „krummen Optik„, bestreut mit Salz und Kümmel. Insbesondere in Schwäbisch Gmünd ist er aber zuhause, behauptet zumindest einer, der sich ausführlich mit dem Briegel, seiner Verbreitung und Herkunft beschäftigt hat: dem Mögglinger Alt-Bürgermeister Ottmar Schweizer. Ob die Wiege des regionalen Originals tatsächlich in Schwäbisch Gmünd stand, kann nicht zweifelsfrei belegt werden. Zu vielfältig sind die Rezepte und zu weit verbreitet ist dieses regionaltypische Gebäck.

Einiges deutet daraufhin, dass auch der Gmünder Briegel insbesondere durch die Fastengebräuche in den katholisch geprägten Regionen verbreitet wurde.

Namensherkunft Grmünder Briegel

„Briegel“ ist ein schwäbischer Ausdruck für „Knüppel“. Die Verwendung des Namens soll aber wohl eher auf die eigenwillige Form des Gebäcks hindeuten, als auf dessen Härte. Wobei: Im Vergleich zur Schwäbischen Seele besitzt der Gmünder Briegel einen deutlich festeren, schwereren Teig. Auch optisch sind beide Gebäcke leicht zu unterscheiden, da die Schwäbische Seele eher langgezogen und gleichmäßig ist, während der Gmünder Briegel eine markante Krümmung aufweist.

Die Sage zum Gmünder Briegel

aufgeschrieben von Ottmar Schweizer

Gegen Ende des 13. Jahrhunderts soll es gewesen sein, als der Abt des Dominikanerklosters in Schwäbisch Gmünd für seine Klosterbrüder eine außerordentliche Fastenzeit anordnete. Der Grund dafür waren wohl eklatante und damit nicht ablassfähige Verstöße gegen die heilige Klosterordnung. Der Abt lies alles Essbare wegschließen und die Mönche mussten sich mit einer wässrigen Grünkernsuppe pro Tag begnügen. Außerdem mussten sie doppelt so hart arbeiten und noch mehr beten. Insgesamt 40 Tage sollte die auferlegte Fastenzeit dauern – ein durchaus übliches Maß in der katholischen Kirche.

Einer der vom Tugendpfad abgewichenen Mönche soll in dieser Zeit Mehl in einem Versteck entdeckt haben. Und obwohl die Brüder wenig Erfahrung in der Backkunst hatten, versuchten sie daraus des nächtens etwas Essbares zu backen. Leider schütteten sie zu viel Wasser ans Mehl, weshalb es schwierig wurde, den „soichnasse Doig“ in Form zu bringen. Sie formten also mit jeweils zwei Händen voll Teig brotähnliche Gebilde und legten sie auf eine Backunterlage. Der Teig zerlief noch weiter, aber da es schnell gehen musste mit dem heimlichen Backvorgang, wurden die Teiglinge flux in den Ofen geschoben. Unterdessen brachte ein weiterer Klosterbruder noch Salz und Kümmel herbei, die er gefunden hatte. Doch da der Teig schon fertig war, wurden die Gewürze einfach obendrauf gestreut. Recht zufrieden waren sie mit dem Ergebnis. Und als die Brote fertig waren und ein unglaublicher Duft die Backstube erfüllte, konnten die ausgehungerten Mönche nicht mehr an sich halten. Lautstark stritten sie sich um das Gebäck, wodurch der Abt erwachte und seine Brüder bei dem nächtlichen Fastenbrechen ertappte. Ganz schwäbisch soll der Klosterhirte ausgerufen haben: „Dia grobschlächtige Briegel sodd ma nemma ond uich Dag ond Nacht om da Ranza romschlage“ (=“Diese unförmigen Prügel sollte man nehmen und euch Tag und Nacht damit verprügeln“). Somit war der Name für das neu erfundene Gebäck gefunden und weil sie allesamt nicht widerstehen konnten, soll noch in derselben Nacht ein gemeinsames Fastenbrechen stattgefunden haben, zu dem der erweichte Abt dann wohl auch noch geweihten Wein spendierte.

Was allerdings nie aufgeklärt werden konnte, war der Grund für die Anordnung der außerordentlichen Fastenzeit, also die ursprüngliche Verfehlung der Mönche. Die einen behaupten, die Brüder hätten ihre Pflichten vernachlässigt und sich stattdessen dem Glücksspiel hingegeben. Andere wollen wissen, dass die Dominikaner sich nächtens auf einem Schleichweg zum Kloster Gotteszell aufmachten, um die dortigen Dominikanerinnen aufzusuchen.

Wo bekomme ich Gmünder Briegel?

Heutige Produktion und Verfügbarkeit

Auch heute noch ist der Gmünder Briegel im Ostalbkreis allgegenwärtig. In den Bäckereien findet man ihn mit unterschiedlichsten Zutaten belegt, ebenso wie in der einfachen Form ohne Belag. Ende 2021 fand, auf Initiative des ehemaligen Bürgermeisters von Mögglingen, Ottmar Schweizer, die erste Gmünder Briegel-Prämierung statt. 16 Bäckereien aus Gmünd und der Umgebung hatten ihre Briegel eingereicht, die dann von einer fachkundigen Jury nach Geschmack, Knusprigkeit, Biss und Aussehen bewertet wurden. Am Ende lagen die Gmünder Briegel der Bäckerei Stemke aus Schwäbisch Gmünd vorne. Auf den Plätzen folgten die Bäckerei Köhler aus Lautern und Bio-Bäcker Bläse aus Lindach.

Produzenten / Hersteller

  • Bäckerei Stemke, Vordere Schmiedgasse 15, 73525 Schwäbisch Gmünd, www.stemke.gd
  • Bäckerei Harald Frey, Hintere Schmiedgasse 9, 73525 Schwäbisch Gmünd,
  • Café MayerS Bäckerei-Konditorei, Sebaldstraße 9, 73525 Schwäbisch Gmünd, www.meyers-s.de
  • Bio Bäckerei Bläse, Hans-Diemar-Straße 29, 73525 Schwäbisch Gmünd, www.baeckerei-blaese.de
  • Backhaus Schmid-Kuhn, Paradiesstraße 7, 73525 Schwäbisch Gmünd, www.schmid-kuhn.de
  • Ecker Bäckerei, Waldstraße 7, 73525 Schwäbisch Gmünd, www.holzofenbaeckerei-ecker.de
  • Bäckerei Konditorei Wendel, Kerkerstraße 3, 73525 Schwäbisch Gmünd, www.hirsch-herlikofen.de
  • Backparadies Berroth, Bahnhofplatz 6, 73525 Schwäbisch Gmünd, www.backparadies-berroth.de
  • Mühlhäuser Bäckerei/Konditorei, Bocksgasse 25, 73525 Schwäbisch Gmünd, www.muehli.de
  • Thorwart G. Bäckerei, Kalter Markt 23, 73525 Schwäbisch Gmünd,
  • Emil Reimann Bäckerei, Marktplatz 36, 73525 Schwäbisch Gmünd, www.emil-reimann-remstal.de
  • Köhler Bäckerei – Konditorei, Rosensteinstraße 60, 73540 Heubach, www.sympathischebackkunst.de

Händler / Shops

Lorem ipsum dolor sit amet, consectetur adipiscing elit. Ut elit tellus, luctus nec ullamcorper mattis, pulvinar dapibus leo.

Weitere Informationen zu "das Produkt"

Fotos:

  • 1 Foto: copyright by Ute Sieber
  • restliche Fotos: copyright by Ralf Eisenbeiß


You don't have permission to register