Kölsch

In "Stangen" serviertes Kölsch

Kölsch

Region

Köln

Kölsch - eine regionale Spezialität aus Köln

Das Regionale Original „Kölsch“ ist ein obergäriges Vollbier, das nach dem deutschen Reinheitsgebot von 1516 gebraut wird. Gemäß der „Kölsch-Konvention“ ist Kölsch ein helles Bier, das gefiltert/klar ausgeschenkt wird. Es soll schlank/hochvergoren  sein. Außerdem soll es hopfenbetont sein und trocken schmecken, was so viel bedeutet wie „wenig vollmundig oder malzig“. Als geschützte geographische Angabe (g.g.A.) darf die Bezeichnung nur für solches Bier verwendet werden, das auch in der Region Köln gebraut wurde.

Zertifikate

Der Begriff „Kölsch“ ist eine nach EU-Recht geschützte geographische Angabe (g.g.A.). Er darf nur für Bier verwendet werden, dass entsprechend der Kölsch-Konvention und auch in der Region Köln gebraut wurde.

Geschützte geographische Angabe (g.g.A.)
Geschützte geographische Angabe (g.g.A.)

Die Geschichte des regionalen Originals "Kölsch"

Die Kölner Brautradition ist noch älter als das Kölsch selbst. Bereits im frühen Mittelalter soll in Köln allerhand gebraut worden sein. Der erste schriftlich erwähnte Brauer in Köln war ein Metbrauer namens Henricus Medebruwer aus der Bechergasse in Köln. Im Jahre 1396 wurde bereits die Zunft der Kölner Brauer gegründet. Allerdings hatte das Bier von damals geschmacklich noch nicht so viel mit dem zu tun, was heute das Regionale Original „Kölsch“ ausmacht. Statt mit Hopfen wurde das Bier nämlich in der Regel mit Grut gewürzt. Grut war eine in der Zusammensetzung variable Kräutermischung, die häufig die Pflanzen Sumpfporst (Rhododendron tmentosum) und Gagelstrauch (Myrica gale) enthielt. 1438 versuchte der Rat der Stadt Köln durch ein Reinheitsgebot einigermaßen Übersicht in die Herstellung der damals 21 Kölner Brauereien zu bringen. In der Brauerei „Zum Leisten“ am Eigelstein in Köln sollen damals drei Geschmacksrichtung zum Ausschank gekommen sein: Das Gruitbier, das Keutbier (auf Weiszenbasis) und das Hopfen, welches wohl dem heutigen Kölsch geschmacklich am nächsten kam.

1516 erließen die bayerischen Herzöge Wilhelm IV. und Ludwig X. eine Landesordnung darüber, dass nur Gersten, Hopfen und Wasser zur Herstellung von Bier verwendet werden dürfen. Diese später als „Reinheitsgebot“ bezeichnet Landesordnung machte auch in Köln die Runde und der Rat der Stadt beschloss bereits zwei Wochen später, dass die bayerische Landesordnung inhaltlich auch von den Kölner Brauereien zu befolgen sein. Daraus mag nun jeder sehen, wie wichtig das Thema Bier schon damals in den Kölner Amtsstuben genommen wurde. Das Reinheitsgebot lies nun verschiedene Herstellungsverfahren – und damit Geschmacksvarianten – nicht mehr zu. Dennoch war die Kölner Brauerei- und Bierlandschaft sehr vielfältig. Bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts soll es in Köln mehr als 100 Hausbrauereien gegeben haben. Mit der damals einsetzenden Industrialisierung, die durch die Dampfmaschine und die Flaschenabfüllung auch in die Brauereien einzog, begann allerdings der Niedergang vieler kleinen Brauereien. Der zweite Weltkrieg brachte dann später eine weitere Marktbereinigung. Der Begriff „Kölsch“ war zu diesem Zeitpunkt bereits geprägt:Die noch heute existierende Brauerei Sünner war wohl die erste, die den Begriff „Kölsch“ in der Vermarktung verwendete, und zwar ab 1918.

Wo bekomme ich Kölsch?

Heutige Produktion und Verfügbarkeit

Am 6. März 1986 unterzeichneten die Mitgliedsbrauereien des Kölner Brauerei-Verbandes eine freiwillige Übereinkunft, die sogenannte „Kölsch-Konvention“. Diese 16 Paragraphen umfassende Schrift wurde vom Bundeskartellamt genehmigt und trägt heute wesentlich zur Profilierung des Biertyps Kölsch bei. 1997 wurde Kölsch dann auch von der EU als geschützte geographische Angabe (g.g.A.) registriert. Heute darf der Begriff „Kölsch“ daher nur für Bier verwendet werden, das nicht nur die oben genannten Eigenschaften besitzt, sondern auch in der Region Köln hergestellt wurde.  Im Kölner Brauerei-Verband sind die meisten Kölsch-Produzenten zusammengeschlossen. Doch auch die Nicht-Mitglieder halten sich offensichtlich an die Kölsch-Konvention.

Produzenten / Hersteller / Kölsch-Brauerein

  • Bischoff Kölsch, Brauerei Wilhelm Bischoff, Weilerhof, 50321 Brühl (Vochem); www.bischoff-koelsch.de
  • Brauerei Heller, Roonstr. 33, 50674 Köln; www.hellers.koeln
  • Dom Kölsch, Haus Kölscher Brautradition GmbH, Bergisch Gladbacher Str. 116-134, 51065 Köln; www.dom-koelsch.de
  • Früh Kölsch, Cölner Hofbräu P. Josef Früh KG, Am Hof 12-18, 50667 Köln; www.frueh.de
  • Gaffel Kölsch, Privatbrauerei Gaffel Becker & Co. KG, Eigelstein 41, 50668 Köln; www.gaffel.de
  • Ganser Kölsch, Privatbrauerei Ganser GmbH & Co. KG, Friedrich-Ebert-Str. 128, 51373 Leverkusen
  • Gilden Kölsch, Haus Kölscher Brautradition GmbH, Bergisch Gladbacher Str. 116-134, 51065 Köln; www.gilden.de
  • Küppers Kölsch; Haus Kölscher Brautradition GmbH, Bergisch Gladbacher Str. 116-134, 51065 Köln; www.haus-koelscher-brautradition.de
  • Mühlen Kölsch, Brauerei zur Malzmühle, Schwartz GmbH & Co. KG, Heumarkt 6, 50667 Köln; www.muehlenkoelsch.de
  • Päffgen Kölsch, Brauerei Päffgen GmbH & Co. KG, Friesenstr. 64-66, 50670 Köln; www.paeffgen-koelsch.de
  • Peters Kölsch, Haus Kölscher Brautradition GmbH, Bergisch Gladbacher Str. 116-134, 51065 Köln; www.peters-koelsch.info
  • Reissdorf Kölsch, Privat-Brauerei Heinrich Reissdorf GmbH & Co. KG, Emil-Hoffmann-Str. 4-10, 50996 Köln; www.reissdorf.de
  • Richmodis Kölsch, Privat Brauerei Becker & Co. OHG, Eigelstein 41, 50668 Köln; www.gaffel.de
  • Sester Kölsch, Haus Kölscher Brautradition GmbH, Bergisch Gladbacher Str. 116-134, 51065 Köln; www.haus-koelscher-brautradition.de
  • Sion Kölsch, Haus Kölscher Brautradition GmbH, Bergisch Gladbacher Str. 116-134, 51065 Köln; www.sion.de
  • Sünner Kölsch, Gebr. Sünner GmbH & Co. KG Brauerei und Brennerei, Kalker Hauptstr. 260, 51103 Köln-Kalk; www.suenner.de
  • Zunft Kölsch, Erzquell Brauerei Bielstein Haas & Co. KG, Bielsteiner Str. 108, 51674 Wiehl-Bielstein; www.zunft-koelsch.de

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