Poschweck

Platzhalter-Bild für ein regionales Original Gebäck

Poschweck

Region

Aachen

Poschweck - eine regionale Spezialität aus Aachen

Poschweck (aus „Aachener Osterbrot“ genannt) ist ein Gebildbrot aus einem süßen Hefeteig, meist gefüllt mit Rosinen, Nüssen, Orangeat, Zitronat und Kandis- oder Würfelzucker. Dieses Regionale Original gehört klassisch in die Osterzeit, wie der Name bereits andeutet: „Poschen“ ist der Aachener Mundart-Begriff für Ostern.

Die Geschichte zum Poschweck

Das regionale Original „Poschweck“ entstand ursprünglich aus einer Marketingidee der Aachener Bäcker, die diese allerdings später teuer zu stehen kommen sollte! Ursprünglich fertigten die Aachener Bäcker dieses Gebildbrot nämlich als  (kostenloses) Ostergeschenk für ihre Kunden. Bereits 1547 wird der Poschweck in der Aachener Bäckerordnung erwähnt. Und da man sich zur damaligen Zeit im katholischen Aachen noch streng an die Fastenzeit hielt, war der süße und kalorienreiche Poschweck als Ostergebäck natürlich sehr willkommen bei den Kunden.

Aber wie es so ist mit regelmäßigen Geschenken: die Beschenkten gewöhnen sich schnell daran und möchten die Gabe nicht mehr missen. Als die Bäcker merkten, wie teuer sie die jährlich Osterspeisung kam, wollten sie die Tradition gerne wieder abschaffen oder den Poschweck zumindest gegen Hartgeld verkaufen. Dagegen wehrten sich die Aachener aber mit Händen und Füßen, bis sich schließlich der Magistrat der Stadt dem Unmut der Bevölkerung beugte und die Bäcker per Erlass verpflichtete, den Poschweck weiterhin zu backen und kostenlos auszugeben.

In der weiteren Geschichte unternahmen die Bäcker noch dreimal den Versuch, die Tradition der kostenfreien Ausgabe zu brechen. Nach dem Einmarsch der Franzosen im Jahr 1794 wurde den Bäckern von Seiten der Obrigkeit aufgrund der herrschenden Hungersnot sowieso das Backen von Weißbrot verboten. Doch bereits 1796 erwirkten die  Bürger durch neuerliche Unmutsäußerung, dass die Tradition der kostenlosen Verteilung den Bäckern wieder vom Rat der Stadt befohlen wurde. 1846 kam es dann zur „Poschweck-Revolution“, als 113 Bäckermeister gemeinsam den Beschluss fassten, statt der Poschweck-Verteilung 800 Brote für die Armenhäuser der Stadt zu spenden. Dies wäre die Bäcker natürlich deutlich billiger gekommen. Doch die Bürger verstanden dabei wenig Spaß und gingen sprichwörtlich auf die Barrikaden. Einige randalierten sogar und warfen Scheiben an verschiedenen Bäckereien ein, um ihrer Forderung nach Freibrot Nachdruck zu verleiten. Daraufhin musste die damals preußische Stadtregierung mit Hilfe der Polizei zunächst die bürgerliche Ordnung wieder herstellen lassen, schlug sich dann aber auf die Seite der Bevölkerung und zwang die Bäcker, den Poschweck weiterhin kostenlos zu verteilen. Erst im Jahre 1888 gelang es den Bäckern dann, sich von der Verpflichtung des Freibrotes zu befreien. Seither muss die Bevölkerung für den Poschweck zahlen – und das tut sie mittlerweile wohl auch ganz gerne, wenn man den Markterfolg dieses Gebildbrotes betrachtet.

Wo bekomme ich Poschwecken"?

Heutige Produktion und Verfügbarkeit

In mehr oder weniger unveränderter Rezeptur wird das regionale Original „Poschweck“ noch heute gebacken und von den meisten Bäckereien in Aachen und Umgebung zur Osterzeit angeboten. Die Rezepte variieren geringfügig. Rosinen und Nüsse sind fast immer enthalten, Zitronat und Orangeat zumindest manchmal. Charakteristisch sind größere Zuckerkristalle im Teig. Dazu werden Hagelzucker, Würfelzucker oder Kandis unter den Teig gemischt. Diese lösen sich dann beim Backen teilweise auf, aber eben nicht komplett. Außen wird der Poschweck vor dem Backen mit verquirltem Eigelb bestrichen, damit er eine goldbraune Färbung erhält.

Produzenten / Hersteller

  • Schulteis GmbH, Bachstraße 22, 52066 Aachen, www.lambertz-shop.de
  • Aachener Printen- und Schokoladenfabrik Henry Lambertz GmbH & Co. KG, Borchersstraße 18, 52072 Aachen, www.lambertz.de
  • Café Müller, Hochhausring 2, 52076 Aachen-Walheim, www.aachenerprinten.com
  • Bruns Printen, Wilhelm-Röntgen-Str. 9, 52499 Baesweiler, www.bruns-printen.de
  • Nobis Printen e.K., Münsterpl. 3,  52062 Aachen, www.nobis-printen.de
  • Leo Schumacher, Trierer Straße 4, 52078 Aachen, www.leo-der-baecker.de
  • Bäckerei Moss, Adenauerallee 173, 52066 Aachen, www.baeckerei-moss.de
  • Kaminiarz Bäckerei GmbH, Bahnhofstraße 19, 52372 Kreuzau; www.baeckerei-kaminiarz.de

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