Weinbrot

Bäckermeister Claus Becker aus Edesheim soll der Erfinder des Rieslingbrotes sein. Als Mitglied der Weinbruderschaft Pfalz fühlt er sich der Heimat und den regionalen Produkten schon seit eh‘ und jeh‘ verbunden. Anfang der 1990er Jahre experimentierte er wohl knapp zwei Jahre lang, bis er endlich das ideale Rezept für sein Weinbrot gefunden hatte. Seither backen er und seine Mitarbeiter das Weinbrot und verkaufen es über sein Ladengeschäft – über den Namen Weinbrot, obwohl der enthaltene Wein eigentlich immer aus Riesling besteht und zwar vom benachbarten Weingut Wörner in Edesheim.

Und dass es der Riesling ist, der hier Verwendung findet, ist auch naheliegend, zählt die Pfalz doch als das größte Riesling-Gebiet weltweit. Etwa 25 % der Rebflächen in der Pfalz, also ca. 5.800 Hektar, sind mit dieser Rebsorte bestückt. Zwar stammt der Riesling ursprünglich vom Oberrhein, als Züchtung einer Wildrebe mit dem Traminer und Heunisch, doch hat er sich in der Pfalz so richtig breit gemacht.

Obwohl der Riesling also in der Pfalz eine große Fläche und damit einen großen Anteil an der Weinproduktion einnimmt, ist das keineswegs langweilig. Denn man sagt dem Riesling auch nach, dass er extrem vielseitig in seinen Geschmacksnuancen ist und sowohl knochentrocken als auch edelsüß ausgebaut werden kann. Er ist damit facettenreicher als jede andere Rebsorte auf der Welt – behaupten zumindest die Pfälzer Winzer. Und so kann auch das Weinbrot vom Bäcker Becker im Geschmack variieren, je nachdem welches Tröpfchen er gerade für den Teig verwendet hat.